Presseartikel 27

SBV-Auszubildender Leon berichtet vom Azubi-Austausch in Hamburg


Wie arbeiten eigentlich andere Genossenschaften? Durch die Teilnahme an einem Azubi-Austausch konnten wir unserem Auszubildenden zum Immobilienkaufmann Leon Bloser ermöglichen, für insgesamt zwei Wochen bei der "Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-Genossenschaft eG“ in Hamburg zu hospitieren und so Einblicke in eine andere Genossenschaft zu erhalten. Wir haben Leon gefragt, was ihn während seines Aufenthaltes in Hamburg am besten gefallen hat, worin er die größten Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu unserer Genossenschaft sieht und was er für sich aus diesem Austausch mitgenommen hat:

 

Bericht von Leon Bloser über seine Erfahrungen in Hamburg:

 

Neben dem Kennenlernen der wunderschönen und fassettenreichen Stadt Hamburg (für mich war es das erste Mal in Hamburg) lernte ich bei meinen Hospitationen in den verschiedenen Abteilungen viel über die Genossenschaft, die Arbeitsweise sowie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu unserem Arbeitsalltag kennen. Welchen Einfluss der jeweilige Standort auf die Ausrichtung einer Genossenschaft hat, lässt sich beispielsweise anhand der Historie erkennen: Während beide Genossenschaften aus einer Wohnungsnot heraus entstanden sind, lag in Solingen der Fokus auf den Arbeiter:innen aus der Stahl- und Metallwaren-Industrie, während der Auslöser für die Genossenschaftsgründung in Hamburg die Wohnungsnot der Schiffszimmerer war.

 

Ähnlichkeiten weisen beide Genossenschaften etwa in Sachen Mitgliederzahlen auf, die zwischen 14.300-14.900 Mitglieder liegen. Der wohl größte Unterschied, der mir aufgefallen ist, waren die fehlenden Maler-, Tischler-, Schlosser- und SHK-Werkstätten. Das kommt unter anderem daher, dass anders als bei uns in Solingen die Bestände in Hamburg räumlich recht weit auseinanderliegen. Während wir maximal 15 Minuten von unseren Büros zu unseren Wohnbeständen brauchen, sind die Wegzeiten in Hamburg teilweise deutlich länger, sodass externe Handwerksfirmen vor Ort hinzugezogen werden.

 

Auch der große Wohnraummangel war in Hamburg spürbar. Dieser hat zur Folge, dass bei der Schiffszimmerer-Genossenschaft nur Personen Mitglieder werden können, für die bereits Wohnraum zur Verfügung steht. So kann kein Missverhältnis zwischen der Mitgliederanzahl und dem Wohnungsbestand entstehen. Durch die fehlende Spareinrichtung bei der Schiffszimmerer-Genossenschaft unterscheidet sich auch die Ausbildung. So fallen Inhalte wie die Eröffnung von Sparkonten, Beratungsgespräche in Bezug auf Sparverträge usw. weg und der Schwerpunkt liegt mehr auf der Wohnungswirtschaft.

 

Neben den spannenden Einblicken in die unterschiedlichen Abteilungen blieb während meines Aufenthaltes genügend Zeit, um Hamburg kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. So haben mir die Azubis der Schiffszimmerer-Genossenschaft nach der Arbeit die Sehenswürdigkeiten gezeigt und ich konnte die ein oder andere städtetypische Köstlichkeit probieren. Statt in einem Hotel wurde ich in einer gemütlichen Ferienwohnung im Stadtteil Sasel untergebracht, wo ich die doch recht aufregenden Tage ausklingen lassen und zur Ruhe kommen konnte. Ich danke der Schiffszimmerer-Genossenschaft für diese tolle Erfahrung und natürlich auch der Spar- und Bauverein Solingen eG, dass diese mich für die zwei Wochen freigestellt hat!

 

Wir freuen uns, dass unser Auszubildender Leon Bloser so herzlich von der deutschen Schiffszimmerer-Genossenschaft aufgenommen wurde und wollen diesen städteübergreifenden Austausch künftig gerne auch weiter fördern. Neben der Müngstener Brücke, Schloss Burg und natürlich den weltberühmten Messern aus unserer Klingenstadt, haben wir in Solingen noch vieles mehr zu bieten und freuen uns, wenn künftig auch ein Austauschtreffen in Solingen stattfindet!